oder: Warum wir gerade jetzt die Perfektionsfalle am wenigsten brauchen können

„Es ist besser, unvollkommen anzupacken, als perfekt zu zögern.“ Thomas A. Edison

Stress, Leistungsdruck, hohe Erwartungen von Mitarbeitern und Führungspersonal, viel schnellere Entwicklungssprünge in Technik, Marktverhalten, Präsentation und Positionierung der Marke, können in der Firma die Belastbarkeit der Mitarbeiter bis zur Obergrenze hin ausreizen. Kein Wunder, dass viele Unternehmen und deren Team in „die Knie“ gehen. Jeder im Team will das Beste geben, um diesen unsicheren Zeiten eine Form der Sicherheit zu geben, und um erfolgreich zu sein – was auch immer das im Einzelnen bedeuten mag.

Natürlich wollen wir alle gerne erfolgreich sein. Nur lassen wir uns zu gerne von dem Erwartungsdruck in eine Sackgasse leiten. Diese Sackgasse heißt: Perfektionismus.

Der Eigendruck steigt immens, denn die Angst ist der neue Begleiter. Dadurch verfallen wir noch mehr in Stress – denn nach Außen hin wollen wir unsere souveräne Seite zeigen. Wenn wir Dinge perfekt oder außergewöhnlich gut machen wollen, werden wir meist am eigenen Anspruch scheitern. Unser Vorhaben soll uns so gut, so großartig, so einmalig gelingen, dass wir natürlich Angst haben, dies nicht zu schaffen.

Meist merken wir gar nicht, dass wir im Perfektionismus gefangen sind. Wir wollen nicht nur überzeugend sein, wir wollen, dass es großartig wird. Keiner von ihnen soll gedacht haben, dass wir zu so etwas außergewöhnlichem fähig sind.

Das Problem ist, dass wir selber nicht denken, dass wir dazu fähig sind. Es fehlt immer noch ein bisschen. Es genügt nie. Es fehlt ein bisschen an Vorbereitung, an Recherche, an genialen Einfällen, oder am perfekten Umfeld. Wir wollen größer, besser, toller sein als alle anderen.

Wenn wir perfekt sein wollen,
wollen wir meistens etwas beweisen.

Der Ursprung unseres Verhaltens ist meistens gar nicht die jetzige Situation oder die jetzige Anstellung. Sehr oft laufen wir noch der Bewunderung unserer Kindheit nach. Wir wollen dann unbewusst unserem Vater oder unserer Mutter beweisen, wie toll wir sind. Wir tragen dann noch immer in uns den Gedanken, dass wir so, wie wir sind, nicht genügen. Deswegen muss eine außergewöhnliche Leistung her. Zu der wir aber – so denken wir tief in unserem Inneren – nicht fähig sind.

Und so warten wir auf den „genialen“ Einfall, die „perfekten“ Umstände.

Wir müssen nicht perfekt sein. Es gibt Produktivitätsstudien, die ganz klar aufzeigen: Wir brauchen nicht außergewöhnlich zu sein, wir brauchen „nur“ das tun, was uns Freude bereitet. Freude ist der beste Motor, um gute Dinge zu schaffen und zu fast 30 % produktiver zu sein.

Kennst du das? Man beginnt etwas voller Euphorie und dann geraten wir durch den eigenen Anspruch in die Perfektionismusfalle. Immer gibt es noch etwas zu verbessern, ewig gibt es etwas weiterzuentwickeln. Natürlich gibt es das. Auch wir entwickeln uns weiter und damit fällt uns immer wieder etwas auf, was wir mit unserem neuen Wissenstand verbessern könnten. Eine „Catch22“ Situation beginnt. Wir hecheln etwas nach, was wir nicht erreichen können, denn die von uns verlangen Veränderungen sind zu schnell und erfordern Fähigkeiten von uns, die zu Beginn nicht angedacht waren.

Perfektionisten leiden an ihrem eigenen Anspruch.

Weil ihnen das nicht gelingt, was sie sich vorgenommen haben, versinken sie immer tiefer in ihrem mangelnden Selbstwertgefühl. Mit jedem Tag steigen die Selbstzweifel und die Selbstverhinderungsprogramme.

Wie man aus dieser ungesunden Situation rauskommt?

  • Vertrau deiner eigenen Entwicklung.
  • Halte inne. Geh in inneren Dialog mit dir selbst.
  • Sortiere in Ruhe, um was es dir geht.
  • Kommuniziere dies mit Respekt für dich selbst und die Situation.
  • Halte dir stets vor Augen, dass es nicht großartig sein muss.
  • Entwickle eine gesunde Balance zwischen dem Anspruch von Außen und deinem inneren Anspruch.

Wenn du das tust, kommst du gar nicht in die Gefahr mental überfordert zu sein.
So kannst du ein gesundes „Ich“ etablieren.
Glückliche Mitarbeiter sind auch gleichzeitig erfolgreicher.
Es ist das Tempo der Zeitqualität, welche uns in einem unendlichen Strom an Output gefangen hält. Lass es für dich innerlich nicht zu, wie ein „Kaninchen im zickzack nach der Möhre“ zu laufen.

Und: Perfektion ist eine Illusion.

  • Versuche nicht, perfekt zu sein. Dadurch wird die eigene Messlatte so hoch gelegt, dass man ständig am eigenen Anspruch scheitern wird.
  • Wenn wir perfekt sein wollen, sind wir auch meist sehr unzufrieden, weil wir nie das erreichen, was wir von uns erwarten.
  • Wenn wir perfekt sein wollen, erwarten wir dies natürlich auch von unserem Umfeld. Da dieses aber niemals perfekt sein kann, sind wir nicht sehr einverstanden mit der Leistung der anderen.
  • Sei gnädig mit dir selbst. Fehler sind ganz normal.
  • Vergleiche dich nicht mit anderen.
  • Sei mit dem zweiten oder dritten Platz zufrieden.
  • Du musst nicht besser sein als andere. Du musst immer nur du selbst sein.
  • Bewerte nicht ständig deine eigene Leistung.
  • Gehe auf die Suche nach deiner Freude.

Es ist gesünder ein glücklicher Mensch zu sein, dann kommt der Erfolg ganz von Selbst.
ist. Erfolg ist, wenn dir dein Leben gut gelingt.Dann bist du sehr nah am glückserfüllten Leben.

Dein Pierre Franckh

Seminartermine: www.Pierre-Franckh.de
Online-Akademie: www.Happiness-House.de