Jetzt kommt wieder die Zeit für frische Fichtenspitzen.

Im Mai kann man die jungen Fichtenspitzen sammeln für leckeren Fichtenspitzensirup zur Linderung bei Husten. Gesammelt werden die frischen jungen Triebe. Wer selber keinen Wald hat, sollte beachten, dass nicht jeder Waldbesitzer darüber erfreut ist, wenn in seinem Forst gesammelt wird. Im Bundesforst ist das Sammeln von haushaltsüblichen Mengen erlaubt. Dabei sollte man nur von großen, gesunden Bäumen sammeln. Jungbäume befinden sich noch im Wachstum und könnten dadurch Schaden nehmen. Außerdem sollte man immer von mehreren verschiedenen Bäumen sammeln.

Die gesammelten Spitzen werden gereinigt und schichtweise mit Zucker in ein Glas mit Schraubverschluss gegeben. Man kann das Glas richtig gut befüllen und die Spitzen fest zusammenpressen, da sie mit der Zeit ohnehin zusammensinken und man dann oben wieder neue Schichten nachfüllen kann. Die oberste Schicht sollte Zucker sein.

Die Fichtennadeln im Glas an einen sonnigen Platz stellen

Nun stellt man die Gläser an einen geschützten sonnigen Platz und wartet bis sich der Zucker langsam auflöst und sich unten im Glas Sirup bildet. Dies kann einige Wochen bis Monate dauern. Meist ist im Herbst die richtige Zeit um den Sirup abzufüllen.
Dazu filtriert man den Ansatz durch ein feines Sieb. Der Sirup ist nun dickflüssig und honigfarben. Er schmeckt ausgezeichnet aufs Butterbrot und ein Löffel davon lindert Husten und Heiserkeit.

Zurück im Sieb bleiben die ausgelaugten Fichtenspitzen, welche aber noch vollgesogen sind mit dem leckeren Sirup. Deshalb gebe ich diese erneut in ein großes Ansatzgefäß, und fülle mit 40%igem Korn auf. Diesen Ansatz lasse ich erneut ca. 2 bis 3 Wochen lang ziehen.

Anschließend filtriere ich den Fichtenspitzenschnaps ab und fülle ihn in Flaschen. Er sollte noch mindestens weitere 3-4 Wochen ziehen da er erst bei Lagerung immer mehr an Geschmack gewinnt.

Die ausgelaugten Fichtenspitzen werden nun endgültig verworfen.

Die Kommission E hat sowohl frische Fichtenspitzen als auch das Fichtennadelöl bewertet. Zu den medizinisch anerkannten Anwendungen gehören die innerliche Anwendung bei Erkältungskrankheiten der Luftwege, sowie eine äußerliche Behandlung bei rheumatischen Beschwerden und bei Nervenschmerzen.

Unsere Kolumnistin Alexandra Wagner war schon als Kind von Kräutern und Pflanzen begeistert. Aufgewachsen in der Südsteiermark, hatte sie ihre ersten einfachen Kräuterrezepte von meiner Großmutter übernommen. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Chemielabortechnikerin an der TU Graz beschritt sie später einen zweiten Bildungsweg. Sie studierte Pharmazie an der Karl-Franzens Universität in Graz. Im Jahr 2017 wurde ihr erstes Buch „Der Duft der Liebe“ veröffentlicht.

Hier gibt es weitere Informationen: https://www.andi-und-alex.at