Die Energien der Planeten strömen nach allen Seiten aus. Erst durch die Aspekte werden die Energien gebündelt und je nach Intensität in Stärke oder Schwäche gemessen. Es wirkt wie ein Schaltplan als Reaktion für die vitalen Kräfte des Horoskopeigners.

Psychologisch betrachtet ist es das bewusste Selbst des Menschen. Aus den Aspekten kann man die Grundtendenz eines Menschen in den verschiedenen Lebensbereicher erkennen. Der an Astrologie Interessierte erkennt dann, wohin ein Mensch tendiert, was seine Interessen und wesentlichen Herausforderungen sind, was er aus seinem Leben machen möchte, wie und wo er versucht, sein Potenzial einzusetzen.

Man sieht aus den Aspektfiguren sofort, welche Anlagen im Menschen vorliegen, die er einsetzen kann und mit denen er keine Probleme hat. Man sieht aber auch seine schwachen Anlagen, die nicht zur Verwirklichung kommen, weil sie einen schwierigen Aspekt aufzeigen. Aber nicht nur Planeten untereinander bilden Aspekte, sie bilden auch auf sensitive Punkte.

Sensitive Punkte sind gedachte Punkte wie z.b. Aszendent, Mondknoten, Glückspunkt. Aber sensitive Punkte können nie einen Aspekt auf Planeten werfen, weil die Punkte selber über keine Kräfte verfügen. Sie zeigen nur an. Die Aspekte der Planeten auf Eckspitzen sind die Wichtigsten.

Johannes Kepler (1571 – 1630) entwickelte im Mittelalter die Lehre der Aspekte in der Form, wie wir sie heute noch in der Astrologie benutzten – als Winkel zwischen den Himmelskörpern. Er verglich die Wirkung der Aspekte als angeborene Sensibilität der menschlichen Seele. Die Seele reagiert auf die Winkelstellung wie die Ober- und Untertöne in der Musik.

Hauptaspekte

Aus der Teilung des 360 Grad Kreises durch zwei entstehen jeweils 180 Grad, die Opposition. Durch vier geteilt entstehen jeweils 90 Grad, das Quadrat. Wenn 360 Grad durch drei geteilt werden, entstehen jeweils 120 Grad, das Trigon und durch sechs geteilt entsteht das Sextil, also 60 Grad.

Das Zusammenstehen zweier Planeten bei 0 Grad nennt man Konjunktion. Diesem Winkel wird eine besondere Qualität zugeordnet. Das sind die Hauptaspekte mit denen wir zuerst arbeiten.

Nebenaspekte

Halbsextil 30°, Semiquintil o. Dezil 36°, Nonagon 40° 1/3 des Trigon o. 1/9 des Kreis, Semiquadrat, Halbquadrat 45°, Septil 51°, Quintil 72°, Biseptil 103°, Sesquiquintil o. Tredezil 108° aus 72 + 36 °, Sesquipuadrat Einundeinhalbquadrat 135°, Biquintil 144° Quincunx ( Fünfzwölftelschein) = 150°, Triseptil = 154°,
die aber erst einmal eine untergeordnete Rolle Spielen.

Die Konjunktion – 0°

Die Konjunktion, also das Zusammenstehen zweier Planeten (0° – 10°) hat eine besondere Bedeutung. Die Kräfte der Planeten ballen sich. Je nachdem, welcher Planet stärker oder schwächer in dem Zeichen steht, kann eine Konjunktion günstig oder ungünstig ausfallen. Die Konjunktion kann als Belastung wirken oder aber auch eine glückbringende Konstellation sein,

Sextil – 60°

Hier liegen beide Planeten ca. 60° auseinander. Sie stehen im freundlichen Winkel zueinander. Die Planeten verhelfen zu ergänzenden Eigenschaften. Dieser Aspekt gilt daher als günstig, weil er keine Spannungen enthält.

Quadrat – 90°

Hier liegen zwei Planeten ca. 90° auseinander. Das Quadrat kann als Belastung wirken, weil es z.B. Lernprozesse enthält, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen oder Spannungen die unser Leben immer wieder aufreibt. Dinge für die wir eine besondere Leistung erbringen müssen. Man wird immer wieder Prüfungen unterzogen, die, wenn sie bestanden werden, unser Leben bereichern oder bei Versagen behindern und schaden.

Trigon – 120 °

Hier liegen beide Planeten ca 120° auseinander. Dieser Aspekt wirkt auf entspannende und harmonische Weise. Allerdings lässt man sich durch den fehlenden Druck, wie es z.B. beim Quadrat der Fall ist,  gerne gehen und kann so manche gute Gelegenheit verpassen. Das Leben verläuft einfach und man lässt die Dinge geschehen.

Opposition – 180°

Bei einer Opposition schauen sich beide Planeten von der gegenüberliegenden Seite an. Sie stehen 180° auseinander. Dies gilt als ein schwieriger und ungünstiger Aspekt. Sie werden immer herausgefordert, die andere Seite der Medallie zu betrachten und entsprechend der Qualitäten in Ihr Bewusstsein zu integrieren. Der Aspekt ist zwar unangenehm, doch hilft er Dinge von einer anderen Warte aus zu betrachten.

Der Abstand innerhalb eines Aspektes, z.B. bei einem Quadrat (90°)  85° oder 95° zueinander, nennt man Orbit. Je größer der Orbit je schwächer ist der Aspekt in seiner Auswertung. Zur Deutung psychologischer Elemente werden große Orben in Anspruch genommen, wobei in der Stundenastrologie mit kleineren Orben gearbeitet wird. Aspekte, die gradgenau sind nennt man auch Exakt – ex.

Orben für Hauptaspekte
Aspekte zu den Achsen

 

 

 

 

 

Bis zum nächsten Monat wünsche ich Ihnen, dass Ihnen die Sterne gewogen sein mögen.
Jürgen Georg Krause

Unser Kolumnist Jürgen Krause ist Gärtner, Heiler & Astrologe.
Sollten Sie allgemeine Fragen zur Astrologie oder auch spezielle Fragen zu Ihrem persönlichen Horoskop haben, können Sie hier mit ihm in Kontakt treten: Juergengeorgkrause@web.de